Meta-Mirror nach Robert Dilts
1. Problempartner suchen
Denke an einen Menschen in deinem Leben, mit dem du deiner Meinung nach große Schwierigkeiten hast.
2. Das Verhalten des anderen benennen (aus der 1. Position)
Stelle dir vor, diese Person stünde hier direkt vor dir, und du betrachtest sie aus deiner Position heraus. Benenne das Verhalten dieser Person, das die Kommunikation mit ihr für dich so schwierig macht. Es könnte beispielsweise "unsensibel", "abwertend", "konkurrierend" oder "inkongruent" sein.
3. Das eigene Verhalten benennen (von der Metaposition)
Gehe dann in die von der Beziehung dissoziierte Metaposition und betrachte dein eigenes Verhalten in der Beziehung zu dieser Person. Wie würdest du dein eigenes Verhalten benennen? Ist es beispielsweise "hilfreich", "wütend", "ängstlich" oder anders?
4. Systemische Abhängigkeit beachten (von der Metaposition)
Bleibe in der Metaposition und achte darauf, wie dein Verhalten praktisch mit dem Verhalten der anderen Person zusammenhängt, es auslöst oder verstärkt. Stelle dir die Frage, wie würde die andere Person sich verhalten, wenn du nicht da wärest? Würde die andere Person ihre Verhaltensweise auch ohne deine Anwesenheit aufrechterhalten?
5. Neue Verhaltensweisen erwägen (von der Metaposition)
Denke darüber nach, welche anderen Möglichkeiten du hast, sonst noch auf jene Person zu reagieren. Könntest du deine Verhaltensweisen dieser Person gegenüber verändern? Weißt du, weshalb du dein Verhalten dieser Person gegenüber beibehältst?
6. Das eigene Verhalten sich selbst gegenüber benennen (von der 4. Metaposition)
Jetzt möchte ich dich bitten, einen weiteren Schritt zur Seite zu tun in eine vierte Metaposition, von wo aus du dich selbst in dieser Interaktion betrachten kannst. Wie behandelst du (das Selbst auf der inneren Metaposition) dich selbst (das Selbst deiner äußeren ersten Position) in dieser Interaktion? Beispielsweise "forcierend", "wütend", "verurteilend", "kreativ". Stelle fest, auf welchen neurologischen Ebenen, Verhalten, Fähigkeit, Glaubenssätze, Identität, die verschiedenen Reaktionen auftauchen. Überprüfe danach, inwiefern deine Reaktion auf dich selbst ein Spiegel davon ist, wie der andere Mensch sich dir gegenüber verhält. (Stelle dann fest, wie dein äußeres Selbst auf die Reaktion deines Selbst der inneren Metaposition reagiert.)
7. Positionentausch (von der 4. Metaposition)
Prüfe, wie es ist, wenn du deine Reaktion aus der Metaposition auf dich selber jetzt aus der ersten Position auf den anderen richtest, und wie es ist, wenn du deine Reaktion aus der ersten Position auf den anderen von der Metaposition aus auf dich selber richtest. Achte aufmerksam darauf, wie diese Vertauschung das System und die Bedeutung der Reaktionen verändert.
8. Selbstwahrnehmung (aus der 2. Position)
Gehe nun in die Position der anderen Person. Sieh dich selber mit den Augen der anderen Person und nimm wahr, wie dein Verhalten aus dieser Perspektive erscheint. Was benötigst oder willst du aus der Sicht der anderen Person von dir selbst?
9. Re-Assoziation (in die veränderte 1. Position)
Gehe in die durch die Reaktion der dritten Position veränderte erste Position zurück und achte darauf, wie sich deine Reaktionen und deine Sichtweise verändert haben.
10. Fortsetzung
Fahre fort, die Perspektiven zu wechseln, und füge verschiedene Reaktionsmöglichkeiten (auf der jeweils richtigen Ebene) hinzu, bis du das Gefühl hast, daß die Beziehung ausgewogener ist.
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Quellenangabe: Alexa Mohl, Der Meisterschüler. Der Zauberlehrling, Teil II. Das NLP-Lern- und Übungsbuch, Paderborn 1996. Copyright Junfermann 1996. Mit freundlicher Genehmigung des Junfermann-Verlages. |
© Walter Ötsch