Das Wörterbuch des NLP

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Future Pace, Future Pacing, Überbrücken in die Zukunft (1) Der Prozess, bei dem eine Person ihre Zukunftsvorstellungen für einen bestimmten Kontext, eine bestimmte Aufgabe, usw. erkundet. Future Pace ist ein Standard-Verfahren des NLP am Schluss von Änderungs-Techniken. Angenommen, es ging über ein Problem X (z.B. mein Verhalten einem Kollegen gegenüber) und die Technik bezog sich auf eine Situation Y (z.B. die wöchentliche Team-Besprechung mit diesem Kollegen). Zum Abschluss der NLP-Intervention wird mein Zukunfts-Bild über Y befragt: Wie stelle ich mir jetzt die nächste Besprechung vor? Was gibt es da zu sehen, zu hören, zu fühlen? Wie nehme ich mich wahr? Was werde ich tun, etc?.

Die Vorstellung, die dabei entwickelt wird, gilt als Test für die Qualität und Intensität der erfolgten Intervention. Eine positive Zukunfts-Vorstellung nach einer NLP-Intervention ist ein Indiz dafür, dass die gewünschte Veränderung natürlich und automatisch eintreten kann. Eine negative Zukunfts-Vorstellung ist ein Indiz dafür, dass die verwendete NLP-Intervention wenig Auswirkung auf das tatsächliche Verhalten in der Zukunft ausüben wird.

(2) Der Ausdruck Future Pace wird auch in der Bedeutung einer bewusst konstruierten Verbindung eines Zieles mit der Zukunft verwendet. (Das wird auch als Transfer bezeichnet). Dabei geht es - im Unterschied zur ersten Bedeutung von Future Pace - um die bewusste Gestaltung von Zukunfts-Bildern und ihre Verfestigung in der Zeit.

© Lucas Derks 1997

Future Pace in dieser Bedeutung wird oft unternommen, um eine gemachte Lernerfahrung in einen zukünftigen Kontext zu stellen, mit Zukunfts-Vorstellungen zu verbinden. Der größte Feind ist, so könnte man sagen, die mangelnde Erinnerung: wir vergessen im Alltag nur allzu oft unsere Ressourcen und unsere Ziele. Mit dem bewussten Future Pace soll sichergestellt sein, dass die gewünschte Veränderung nicht nur im Beratungs-Kontext, sondern auch im Alltag auftritt.

Möglichkeiten dazu sind:
(a) die Imagination des Zieles für konkrete Zukunfts-Situationen,
(b) die Verknüpfung des Zieles mit der inneren Zeit-Linie,
(c) das Befragen von mindestens drei konkreten Anwendungs-Möglichkeiten für die Fähigkeiten, Verhaltensweisen, ... , die im Ziel enthalten sind,
(d) das Einüben der Veränderung als innere Strategie, bei dem schon jetzt ein externer Reiz festgelegt wird, der die Erinnerung an das Ziel aktivieren soll,
(e) die Installation einer inneren Instanz (im Unbewussten), die automatisch für die gewünschte Veränderung sorgen soll.
(Vgl. das "Überbrücken" mit Hilfe von Ankern bei Bandler und Grinder 1994c (1979), 109f.).

 

© Walter Ötsch