Fünf-vier-drei-zwei-eins-Methode, 5-4-3-2-1-Methode Eine Trance-Induktion, die Grinder und Bandler (1987 (1981), 54ff.) vorgeschlagen haben.
Fünf sinnlich wahrnehmbare Tatbestände werden nacheinander aufgezählt, worauf ein innerer Zustand angesprochen wird:
"Du sitzt auf Deinem Sessel (1),
während Du meine Stimme hörst (2)
und das Sonnenlicht von außen wahrnimmst (3).
Von Ferne hörst Du ein Rauschen (4)
und spürst, wie Deine Füße den Boden berühren (5)
und Du kannst anfangen, es Dir wohlergehen zu lassen".
In der nächsten Sequenz werden vier sinnlich wahrnehmbare Tatbestände angesprochen. Es folgen zwei Suggestionen, dann 3 plus 3, usw. - bis schließlich ein sinnlicher Tatbestand von fünf Suggestionen begleitet wird. Dieser Prozess lenkt die Aufmerksamkeit von der Außen-Welt (Up-time) nach und nach auf die Innen-Welt (Down-time).
Die 5-4-3-2-1-Methode ist ein gutes Beispiel für die Prinzipien von Spiegeln (pacing) und Führen (leading). Werden sinnlich wahrnehmbare Tatbestände angesprochen, denen der Klient innerlich zustimmen kann, dann beschreibt der Therapeut mit eigenen Worten etwas, das der Klient innerlich konstruiert, wenn er den Sinn der Worte verstehen will. Der Klient, der seine Aufmerksamkeit auf etwas richtet, was unleugbar vorhanden ist, entwickelt eine Ja-Haltung zu den Worten des Therapeuten. Dadurch entsteht Rapport und in dieser Ja-Haltung kann Führen gelingen: der Klient akzeptiert die angebotenen Suggestionen, die seinen inneren Zustand in eine bestimmte Richtung lenken.
Varianten dieser Methode sind:
"oder-Verknüpfungen" ("Ich weiß nicht, ob Du, während Du auf Deinem Sessel sitzt (1), meiner Stimme zuhören willst (2) oder lieber nach außen in die Sonne schaust (3), ... aber ich weiß gewiss, dass Du es Dir hier gutgehen lassen willst.")
oder kausale Verknüpfungen ("Da Du hier auf Deinem Stuhl sitzt (1) , kannst Du meine Stimme hören (2), ... und all dies bringt Dich in eine angenehme Stimmung").
© Walter Ötsch