Das Wörterbuch des NLP

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TOTE-Modell Ein Modell aus der Kybernetik, das Miller, Galanter und Pribram entwickelt haben (Miller u.a. 1973). Die Buchstaben bedeuten: Test - Operate - Test - Exit. Sie bezeichnen eine abgegrenzte Verhaltens-Sequenz, einen Prozess über vier Phasen.

Ein Beispiel: Jemand möchte ein Bild an die Wand hängen.
(1) Er stellt fest, dass kein Nagel in der Wand ist (Vergleich des gegenwärtigen mit dem gewünschten Zustand, erste Testphase),
(2) nimmt Hammer und Nagel und hämmert den Nagel in die Wand (Operate-Phase),
(3) überprüft dabei immer wieder, wie weit der Nagel noch aus der Wand ragt (mehrere Feedbackschleifen von Test - Operate - Test),
(4) bis es passt und er mit dem Nageln aufhört (Exit).

Das TOTE-Modell ist eine Erweiterung des Reiz-Reaktions-Konzepts der Behavioristen: zwischen Reiz und Reaktion wird / werden eine oder mehrere Rückkopplungs-Schleifen eingefügt. Dilts u.a. haben dieses Konzept für NLP adaptiert. Jeder Schritt in einem TOTE wird als Repräsentations-System oder als Kombination von Repräsentations-Systemen aufgefasst (1994, 50). Ein TOTE ist jetzt eine "Reihenfolge von Aktivitäten in unseren sinnlichen Repräsentationssystemen, die sich so zu einer funktionalen Verhaltenseinheit konsolidiert hat, dass sie typischerweise unterhalb der Schwelle der Bewusstheit ausgeübt wird" (46).

Das TOTE-Modell ist das Grundschema zur Darstellung von Strategien. Dabei wird ein komplexes Netzwerk vielfältiger Rückkopplungs-Schleifen vorausgesetzt, der komplexe Prozess wird "begradigt" und die wichtigsten Komponenten in einer meist linearen Sequenz angeordnet.

Weitere Literatur: Bretto 1988, Strategies, 1ff.

 

© Walter Ötsch