Trance-Induktion Inducere heißt im Lateinischen hineinführen. Trance-Induktionen führen in einen Trance-Zustand hinein. "Die Hypnoseinduktion ist eine das ganze Erleben absorbierende Interaktionssequenz, die in einem veränderten Bewusstseinszustand gipfelt, in welchem Äußerungen des Selbst ohne analytische oder anstrengende Vermittlung entstehen" (Gilligan 1991 (1987), 83).
Trance kann auf unzählige Arten induziert werden. NLP betont dabei - Milton Erickson folgend - das Prinzip der Utilisation (woraus die Methode des Spiegelns resultiert). "Das Grundprinzip der Hypnoseinduktion ist, dass man auf ... (die) physiologischen Anzeichen veränderten Bewusstseins genau achtet und alles unternimmt, um sie zu verstärken" (Grinder und Bandler 1991 (1987), 53). "Die natürlichste und eleganteste Strategie zur Tranceinduktion besteht darin, eine Feedbackschleife der Kommunikation einzurichten, innerhalb derer trancerelevante Erfahrungen und Prozesse zugänglich und schließlich nutzbar gemacht werden" (Gilligan 1991 (1987), 225).
Erickson u.a. definieren ein dreifaches Ziel der Trance-Induktion (1991 (1976), 339):
(1) Die Aufmerksamkeitsbrennpunkte zu bündeln, gewöhnlich auf ein paar innere Realitäten,
(2) Veränderungen in den gewöhnlichen Lenkungs- und Kontrollmustern des Klienten zu fördern, und
(3) die Aufnahmefähigkeit des Klienten für eigenen Assoziationen und mentalen Fähigkeiten zu fördern, die in therapeutische Reaktionen integriert werden können.
In der Trance-Literatur sind Dutzende konkreter Methoden zu finden, die für Trance-Induktionen verwendet werden (Einen guten Überblick bieten Erickson u.a. 1991 (1976)).
Grinder und Bandler (1987 (1981)) führen u.a. an:
die Fünf-vier-drei-zwei-eins-Methode,
das Überlappen von Repräsentations-Systemen, den Rückgriff auf frühere Trance-Zustände,
die Beschreibung von Alltags-Trancen (z.B. beim Fernsehen),
analoges Markieren,
eingebettete Befehle,
Metaphern und
Geschichten (z.B. Geschichten in der Geschichte) und
Vorannahmen.
Trance kann auch durch den Einsatz von Dissoziations-Strategien, z.B. durch Verwirrung, erzeugt werden.
Auf der sprachlichen Ebene sind für Trance-Induktionen alle Sprach-Muster des Milton-Modells geeignet. Ihr Zweck ist es, beim Zuhörer transderivationale Suchprozesse anzuleiten. ( Ein Beispiel für eine Trance-Induktion)
Weitere Literatur: Hammond 1990. 11ff.; O´Hanlon 1995 (1987) 131ff. undYapko 1995, 94ff.
© Walter Ötsch