Ziel NLP ist ziel-orientiert. Im NLP konzentriert man sich nicht - im Unterschied zu anderen beraterischen und therapeutischen Richtungen - auf die Probleme und ihre (vermeintlichen) Ursachen, sondern auf das Ziel. Das Ziel ist die Lösung für das Problem. Es geht nicht vorrangig um die Ursachen-Analyse von Problemen, sondern um die Konstruktion von Zielen, die ein Klient oder eine Klientin für sich in Eigen-Kompetenz mit Hilfe eines Beraters oder einer Beraterin festlegt.
Ziele im NLP sind wohlgeformte Ziele. Sie genügen bestimmten Kriterien (Stahl 1995 (1988), 72 f.; Weerth 1994 (1992), 137 f.; Mohl 1996a (1993), 111 ff.):
(1) Eigen-Kompetenz. Ein Ziel muss so formuliert sein, dass nur solche Verhaltensweisen zu seinem Erreichen erforderlich sind, die die Person, die das Ziel formuliert, selbst ausführen kann und will.
(2) Positiv formuliert. Auf einer tiefen Ebene der unbewussten Verarbeitung von Informationen gibt es kein Nicht. Wer sich wünscht, mit dem Rauchen aufzuhören, repräsentiert sich innerlich das Rauchen (und bleibt damit zum Teil im Problem-Fokus gefangen). Positiv formulierte Ziele schließen Negationen ("Ich möchte nicht so depressiv sein!") und Vergleiche ("Ich möchte energievoller sein.") aus.
(3) Situations-spezifisch. Ziele sind konkret, auf einen genauen  Kontext bezogen und keine vagen Wünsche, wie "Ich möchte glücklich sein!".
(4) Sinnesspezifisch-konkret. Ziele enthalten ein genaues, sinnlich konkretes Kriterium für ihre Erfüllung: Was muss ich sehen, hören, fühlen - um zu wissen, dass mein Ziel erreicht ist?
(5) "Die Zieldefinition soll einen kurzen Feedbackbogen enthalten." (Stahl 1995 (1988), 72), d.h. das Eintreten es Ziels soll möglichst kurzfristig erkannt und bestätigt werden.
© Walter Ötsch