Werte, Werte-Hierarchie, höchster Wert Werte bezeichnen im NLP das, was einem Menschen wichtig ist, was ihm Bedeutung gibt, was ihn motiviert. Werte sind z.B. "Friede", "Freude", "Glück" oder "Liebe". Werte sind auf einem hohen Chunk, auf einer sehr allgemeinen Ebene. Sie bezeichnen etwas Übergeordnetes, etwas Allgemeines. Werte sind Begriffe, die Konzepte von Lebensqualität beschreiben.
Die sprachliche Verpackung von Werten sind Nominalisierungen. Werte werden in einer persönlichen Sprache erzählt. Was ein bestimmter Wert (z.B. "Gerechtigkeit") auf der Ebene des Verhaltens für eine Person bedeutet, kann im allgemeinen nicht vorhergesagt, sondern muss für diese Person konkret in Erfahrung gebracht werden. Werte von A bis Z
Die Begriffe "Werte", "Kriterien" und "Beliefs" sind im NLP nicht eindeutig definiert. Für Dilts sind "Kriterien und Werte ... (eine) spezielle Kategorie von Glaubenssätzen, die man darüber hat, warum etwas wichtig und lohnenswert ist." (1995 (1989), 147). Beliefs definieren eine Beziehung zwischen Ursache ("wenn ich das tue") und Wirkung ("dann wird X so reagieren"), die einem Wert oder Kriterium (z.B. "Erfolg") zugeordnet werden (1993 (1990), 192f.).
James und Woodsmall definieren Werte als (weitgehend unbewusst wirkende) Meta-Programme: sie sind "das, wo wir uns "hin zu" oder "weg von" bewegen" (1994 (1988), 183). Sie unterscheiden dabei (in einer Abfolge von "völlig unbewusst" zu "völlig bewusst") nach Meta-Programmen, Grundwerten (Kernglaubenssätze, die mit der Identität einer Person verbunden sind), Glaubenssätze (die an Werten "hängen") und Einstellungen (Gruppen von Glaubenssätzen, die sich auf ein bestimmtes Thema beziehen).
Werte treten nach James und Woodsmall typischerweise in einer Hierarchie auf. Der höchste Wert bezeichnet jenen Wert, dem in einem bestimmten Kontext die erste Priorität zukommt. Höchste Werte werden durch Befragen erkundet. Dabei wird eine Person gefragt, ob Wert A wichtiger als Wert B sei bzw. ob A das Vorhandensein von B bedingt (in diesem Fall ist A ein höherer Wert als B. Vgl. dazu auch Weerth 1994 (1992), 99ff.). Die Werte-Hierarchie selbst wird innerlich durch ein Kontinuum in Bezug auf eine Untereigenschaft repräsentiert (z.B. durch Größe, Entfernung oder Lautstärke). Diese Untereigenschaft kann erkundet und für die Veränderung eines oder mehrerer Werte in der Werte-Hierarchie einer Person verwendet werden (Vgl. zu dieser Technik James und Woodsmall 1994 (1988), 237ff.; Andreas und Andreas 1993 (1987), 105ff. und Weerth 1994 (1992), 184ff.). In der Imperativen-Selbst-Analyse geht es darum, unbewusste höchste Werte (core beliefs) zu erkunden (und gegebenenfalls zu verändern).
Werte in der Vergangenheit finden
© Walter Ötsch