Standard-Swish Die Haupt-Variante der Swish-Techniken. Beim Standard-Swish wird ein visuelles Problem-Bild schnell durch ein visuelles Ziel-Bild ersetzt. Das Problem-Bild zeigt das, was der Klient / die Klientin K sieht, wie er / sie mit dem unerwünschten Verhalten beginnt, z.B. anfängt, Nägel zu beißen oder nach einer Zigarette zu greifen. Das Ziel-Bild ist ein Bild von K, in dem er / sie frei von dem Zwang ist. Das Bild soll einen Zustand zeigen, in dem die gewünschte Verhaltens-Änderung bereits geschehen ist.
Der Klient sieht zunächst das Problem-Bild (Bild Nr. 1) in normaler Größe und Helligkeit. K soll genau das sehen, was es zu sehen gibt, wenn er / sie auf "Autopilot" schaltet, d.h. wenn der Zwangs-Automatismus zu laufen beginnt. In die untere linke oder rechte Ecke dieses Bildes wird dann das positive Selbst-Bild verkleinert und verdunkelt eingesetzt. (Richard Bandler hat in Bezug auf die Ecken im Laufe der Jahre unterschiedliche Vorlieben bei seinen Demonstrationen entwickelt). Der eigentliche Swish ist eine blitzschnelle Veränderung der beiden Bilder, gleichzeitig und in gleichem Tempo: das Bild Nr. 1 wird kleiner und dunkler, das Bild Nr. 2 größer und heller. Durch die simultane Veränderung zweier Untereigenschaften wird die innere Aufmerksamkeit vom Bild Nr. 1 abgezogen und im gleichen Tempo auf das Bild Nr. 2 hingelenkt. Die ursprüngliche Reaktion (der Autopilot, die Zwangs-Automatik) verliert an Intensität, während die positive Reaktion auf das Selbstbild zunimmt. Der Zwang zu der unerwünschten Handlung soll durch einen "Sog" zum positiven Selbst-Bild ersetzt werden. Nach Richard Bandler bekommt das Gehirn dabei die Meta-Botschaft: "Hier nicht, da entlang!"
Die Verbindung zwischen den beiden Bildern entsteht durch die zwei gleichzeitig ablaufenden Untereigenschafts-Veränderungen. Die Nutzung der beiden visuellen Untereigenschaften Größe und Helligkeit des Bildes beim Standard-Swish ist nach Connirae und Steve Andreas ungefähr bei 70% der Klienten erfolgreich (1993 (1987), 91). (Für die restlichen Fälle wird eine andere Swish-Technik empfohlen). (Text von Thies Stahl).
Anleitung zu einem Standard-Swish
Weitere Literatur: Bandler 1995b, 151ff.; Andreas 1993 (1987), 73ff.
© Walter Ötsch