Prägung, Imprint Ein Prozess, bei dem ein Verhalten in einen Organismus "eingebrannt" oder eingeprägt wird. Entdeckt wurde dieses Phänomen von dem Verhaltensforscher Konrad Lorenz. Lorenz fand heraus, dass Graugänse während einer kritischen Phase in den ersten Tagen ihres Lebens "geprägt" werden: sie machen sich ein "inneres Bild" von ihrer Mutter und ihrer Spezies. Was immer die junge Gans in dieser Phase sieht, erhält, wenn es sich bewegt, die Bedeutung "Mutter", ob es nun die wirkliche Gänsemutter ist, ein Ball oder Konrad Lorenz selbst. Viele der von Lorenz aufgezogenen Gänse hielten ihn für die Mutter und glaubten, sie gehörten der gleichen Spezies an wie er.
Dieses Konzept wurde auch auf die Psychologie übertragen. Prägungserfahrungen sind intensive Erlebnisse, oft in der frühen Kindheit, die eine Person nachhaltig formen. Robert Dilts bezeichnet damit Erfahrungen, die das Verhalten und die Beliefs eines Menschen nachhaltig und intensiv beeinflussen: "Prägungen können signifikante "positive" Erfahrungen sein, die zu nützlichen Glaubenssätzen führen oder sie können traumatische oder problematische Erfahrungen sein, die einschränkende Glaubenssätze zur Folge haben." (Dilts 1995 (1989), 82).
Negative Prägungen (die oft unbewusst wirken und "vergessen" wurden), werden im NLP mit der Technik der Neuprägung erkundet und in ihrem Erinnerungs-Bild verändert. Dies kann eine intensive Erfahrung sein, mit oft dramatischen Resultaten und bleibendem Wert.
© Walter Ötsch