Personale Identität Die Summe der Repräsentationen und Beliefs einer Person über ihre Einzigartigkeit als einmaliges Individuum.
Auf der sprachlichen Ebene kann die personale Identität nach Lucas Derks auf sechs verschiedene Arten ausgedrückt werden (1995b, 43) :
(1) "Ich bin X" (wobei X ein Synonym ist), z.B. "Ich bin ich",
(2) "Ich bin Y" (Y = mein Name), z.B. "Ich bin Walter",
(3) "Ich bin wie Z" (Z = eine Metapher), z.B. "Ich bin wie ein Eichhörnchen",
(4) "Ich bin U" ( U = eine persönliche Eigenschaft), z.B. "Ich bin kreativ",
(5) "Ich bin ein V" ( V = ein Name für eine soziale Kategorie), z.B. "Ich bin ein NLP-Trainer",
(6) "Ich bin ein wW" (wobei w eine bewertete Eigenschaft in einer sozialen Kategorie W ist), z.B. " Ich bin ein guter NLP-Trainer".
(1-6 beschreiben auch ein Spektrum von der personalen zur sozialen Identität.)
Im Sozialen Panorama-Modell wird die personale Identität durch zwei gleichzeitige Repräsentationen definiert: durch ein Selbst-Bild und durch das kinästhetische Selbst.
© Lucas Derks 1997
Das Selbst-Bild ist eine visuelle Vorstellung V von sich selbst, d.h. ein dissoziiertes Bild der eigenen Person (begleitet von Elementen in anderen Repräsentations-Systemen, wie einem inneren Dialog A und einem Gefühl K).
Im Unterschied zu anderen dissoziierten Bildern über die eigene Person (wie bei der Erinnerung an ein vergangenes Ereignis) kommt dem hier definierten Selbst-Bild ein genereller, allgemeiner Status zu. Es gilt nur dann als (relativ kontextfreies) Identitäts-Bild, wenn es zugleich von einem Körper-Gefühl K im kinästhetischen Selbst begleitet ist.
Das kinästhetische Selbst ist ein Gefühl, das auf einem kleinen (meist eng abgegrenzten) Bereich des Körpers konzentriert ist. Gewöhnlich tritt es im Bauch auf: der Ki-Punkt im Aikido, etwas unterhalb des Nabels. ( Bild auf eigener Seite). Starke oder schwache personale Identitäten unterscheiden sich nach der Intensität, mit der eine Synästhesie zwischen dem Gefühl K (dem kinästhetischen Selbst) und dem Selbst-Bild V auftritt. Diese Synästhesie gilt als die entscheidende kritische Variable.
© Walter Ötsch