Modell Der Ausdruck Modell findet sich im NLP in unterschiedlichen Bedeutungen.
(1) Im NLP wird der Unterschied zwischen Landkarte und Territorium, zwischen Modell und Realität betont. Wir sind nicht fähig, die Welt so wahrzunehmen, "wie sie ist", sondern wir können die Welt nur in Form innerer Landkarten, innerer Modelle erfahren. Eine Landkarte ist nicht das Territorium. Wir kennen das Territorium unserer Welt nur in Form unserer Landkarten der Welt. Landkarten wählen aus: sie betonen bestimmte Aspekte und blenden andere aus. Wie Menschen Modelle generell bilden, beschreibt NLP im Meta-Modell.
(2) Die Begründer von NLP wollten keine "Theorien", sondern "Modelle" entwerfen: "Ein Modell ist einfach eine Beschreibung, wie etwas funktioniert, ohne Festlegung, warum es so sein mag. Eine Theorie hat die Aufgabe, eine Rechtfertigung dafür zu liefern, warum verschiedene Modelle anscheinend mit der Realität übereinstimmen. Wir sind Modellbauer und bitten Sie, diese Arbeit als ein Modell zu beurteilen, unabhängig davon, ob es wahr oder falsch, richtig oder unrichtig, ästhetisch oder unästhetisch ist. Sie sollten herausfinden, ob es etwas nützt oder unnütz ist." (Dilts u.a. 1994 (1980), 18, ähnlich Bandler und Grinder 1994c (1979), 23).
Die Autoren folgen damit der Tradition des amerikanischen Pragmatismus, der Hauptströmung der Philosophie in den USA in diesem Jahrhundert. Hier werden alle Begriffe und Theorien (auch wissenschaftliche Begriffe und Theorien) nicht als Abbilder einer "äußeren Realität" verstanden, sondern als Modelle, die sich durch soziale Konventionen gebildet haben. Es geht um Beschreibungen, die "nützlich" sind, nicht um Beschreibungen, die "wahr" sind (Bandler und Grinder 1994c (1979), 23).
(3) Ein Modell ist die Person, die von einer NLP-erfahrenen Person modelliert wird (siehe unten).
© Walter Ötsch