Intervention Überbegriff über alle Maßnahmen und Prozesse im NLP, die eine Person mit sich oder anderen bewusst macht, um innere oder äußere Wirkungen zu erzielen. NLP-Interventionen sind formale Modelle, ein Set formaler Anweisungen zur Durchführung bestimmter, abgegrenzter Prozess-Schritte in einer mehr oder weniger vorgegebenen Reihenfolge. (Als Beispiel wird auf das Sechs-Stufen-Reframing verwiesen). Interventionen können im NLP wenige Schritte umfassen (wie das Ankern einer Person mit einer Geste) oder bis zu mehreren Dutzend Schritte umfassen (wie eine komplizierte Neuprägung). Die Zahl der Schritte ist für die Zeitdauer von Interventionen nicht entscheidend. Interventionen mit vielen Schritten dauern in der Regel lange (bis zu einigen Stunden oder mehreren Beratungs-Einheiten). NLP kennt auch Interventionen über mehrere Schritte (wie z.B. die Installation von Strategien), die in sehr kurzer Zeit (manchmal unter einer Minute) passieren können. NLP - in der Tradition als Kurz-Zeit-Therapie - ist auf zeitsparende Interventionen konzentriert (ein Standard-Beispiel ist die Technik des Swish).
Steve und Connirae Andreas (1992, 17) definieren NLP als eine Schachtel, in der drei andere Schachteln enthalten sind. Die Schachteln sind nacheinander zu öffnen. Die äußerste Schachtel ist der Rapport. Ohne Rapport ist NLP unwirksam. Ist Rapport hergestellt, kann man die nächste Schachtel öffnen und die Ziele klären. Die Ziele geben die Richtung für die Anwendung von NLP-Techniken an. Ohne ein Ziel weiß man nicht, was man ändern will und man hat keine Kriterien für die Überprüfung eines möglichen Erfolges. Die nächste Schachtel ist die Ökologie: wie passt das Ziel mit anderen Zielen in der Person und mit Zielen anderer Menschen zusammen, die als wichtig erachtet werden? Muss es modifiziert werden? In welcher Weise? Wenn das geklärt ist, kommt man zur letzten Schachtel, dem Kern des NLP: seine Änderungs-Techniken.
© Walter Ötsch