Stell dir bitte folgendes vor: Du wachst morgens auf und spürst aus irgendeinem Grund, dass dir ein guter Tag bevorsteht. Du hast es einfach im Gefühl und eine innere Stimme sagt dir: heute ist mein Glückstag und alles was passiert wird gut für mich sein.
Auf dem Weg in die Arbeit fährt dir dein Bus vor der Nase davon. Was denkst du in diesem Moment? Vielleicht sowas wie „Wer weiß wofür das gut ist?“ denn du weißt ja, dass heute dein Glückstag ist. Also nutzt du die Zeit, um die neuesten Nachrichten am Handy zu lesen und wartest geduldig auf den nächsten Bus. Dort setzt du dich neben einen Fahrgast, und weil du so gut gelaunt bist, entwickelt sich mit deinem Sitznachbarn ein sehr nettes Gespräch. Am Ende tauscht ihr sogar Telefonnummern aus, um das Gespräch später beim Kaffee weiterzuführen.
Kurz nachdem du vom Bus aussteigst rutscht du auf einer Bananenschale aus, aber du fällst nicht hin. Du kannst gerade noch das Gleichgewicht halten. So ein Glückstag! Und genau deshalb kannst du es kaum erwarten, was der Tag heute noch so bringen wird…
Und nun stell dir bitte eine sehr ähnliche Geschichte vor, mit einer kleinen Änderung.
Stell dir vor, du wachst morgens auf und spürst aus irgendeinem Grund, dass dir ein mieser Tag bevorsteht. Dir ist klar, dass du aufstehen und ins Büro fahren musst. Daran führt kein Weg vorbei, doch du weißt, es wird sich heute keinesfalls lohnen.
Auf dem Weg in die Arbeit fährt dir dein Bus vor der Nase davon und du bist verärgert. „Wusste ich doch, dass heute ein schlechter Tag ist.“ Im Bus sitzt du mit griesgrämiger Miene und denkst darüber nach, dass du besser zu Hause geblieben wärst. Und weil die Menschen um dich herum deinen Gesichtsausdruck und deine verschlossene Haltung wahrnehmen, lassen sie dich besser in Ruhe. Kurz nachdem du vom Bus ausgestiegen bist, rutscht du auf einer Bananenschale aus. Du kannst das Gleichgewicht gerade noch halten. Doch spätestens jetzt hast du den Beweis: Der Tag ist mies, denn jetzt wärst du auch noch fast hingefallen. Was da alles passieren hätte können?! Mit entsprechend genervter Stimmung gehst du ins Büro und hoffst, dass dich deine Kollegen heute wenigstens dort in Ruhe lassen, damit du dich nicht noch mehr ärgern musst.
Und nun die zentrale Frage: Woran liegt der Unterschied zwischen den beiden Geschichten? Rein objektiv betrachtet hast du doch nur den Bus versäumt und hattest eine Begegnung mit einer Bananenschale, oder? Zwei Ereignisse, die erst durch unsere Glaubenssätze eine Bedeutung bekommen.
Glaubenssätze sind Überzeugungen, die wir tief in unserem Inneren und unbewusst als Wahrheit abgespeichert haben. Glaubenssätze sind unsere Grundfesten im Leben, die uns Halt, Orientierung und Stabilität geben. Während unsere 5 Sinne (VAKOG) die unzähligen Eindrücke filtern, die pro Sekunde auf uns eintreffen, bestimmen unsere Glaubenssätze die Art und Weise, WIE diese Eindrücke intern verarbeitet und interpretiert (ja sogar von uns selbst manipuliert) werden. Daraus wiederum resultieren unsere Gedanken, Emotionen und Handlungen.
Beispiele für nützliche Glaubenssätze:
Beispiele für einschränkende Glaubenssätze:
Wenn du dir bei dem einen oder anderen Beispiel denkst „Das ist doch kein Glaubenssatz, sondern das ist die pure Wahrheit“, dann könntest du noch einmal drüber nachdenken, worauf diese Überzeugung wirklich basiert. Warum denkst du so? Wo kommt dieser Glaubenssatz her? Welche Beweise hast du wirklich dafür? Und – im Falle von einschränkenden Glaubenssätzen – was wäre nötig und was müsstest du tun, damit du vielleicht auch für das Gegenteil offen sein könntest? Jene Dinge genauer zu hinterfragen, herauszufinden, wie sehr dich deine unbewussten Glaubenssätze einschränken und diese zu transformieren, lernst du schon ganz zu Beginn deiner NLP Ausbildung, also im NLP Kompakt, und später noch genauer und intensiver im NLP Pactitioner und im NLP Master Practitioner.
Wahrheit liegt bekanntlich im Auge (und in den Glaubenssätzen) des Betrachters und ist nicht eindeutig zu definieren. Es gibt keine absolute Wahrheit, und trotzdem bezeichnen wir so viele Dinge als richtig oder falsch, gut oder schlecht. Das liegt daran, dass wir das, was wir glauben und gelernt haben, für wahr und unverrückbar halten. Und das tun wir deshalb, weil wir tagtäglich unzählige Beweise dafür bekommen, dass wir mit unseren Glaubenssätzen auch wirklich richtig liegen, obwohl objektiv betrachtet vielleicht sogar das Gegenteil der Fall ist.
Man spricht hier von dem Phänomen der selektiven Wahrnehmung. Glaubenssätze sorgen dafür, dass das Unterbewusstsein unsere Metaprogramme entsprechend anpasst und bestimmte Aspekte der Umwelt ausblendet und gleichzeitig auf andere Aspekte fokussiert. Damit bestätigen sich unsere Glaubenssätze immer wieder aufs Neue, weshalb sie irgendwann auch als unverrückbare Wahrheit angenommen werden. Selbst wenn ein Gegenbeweis direkt vor unseren Augen passiert, findet unser Unbewusstsein einen Weg, diesen vor unserem Verstand (dem 40-bit-Fenster) zu verbergen, als nicht relevant zu erachten, oder ihn so umzuinterpretieren (reframen), dass der entsprechende Glaubenssatz und somit unsere Überzeugung weiterhin wahr sein kann.
Und warum macht das unser Unbewusstsein?
Ungeachtet der Tatsache, was unsere Glaubenssätze für unser Leben bedeuten (also ob sie nützlich sind oder uns einschränken), sorgen sie für Halt, Orientierung und Stabilität. Das führt zu einer gewissen Vorhersehbarkeit und damit in weiterer Folge zu einem Gefühl der Sicherheit. Diese Sicherheit, zusammen mit der Bequemlichkeit, alles so zu belassen wie es ist, bietet meist einen so hohen Sekundärgewinn, dass der Wunsch nach konstanten Lebensverhältnissen (und seien sie noch so einschränkend und belastend) viel stärker ist als der Wunsch nach Veränderung.
Glaubenssätze bestimmen unsere Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen. Sie bestimmen, ob wir unsere Ziele erreichen oder nicht und prägen einen wesentlichen Teil unserer Persönlichkeit.
Nehmen wir jene Geschichte, die ganz zu Beginn dieses Artikels steht. Was ist objektiv betrachtet in den beiden Fallbeispielen passiert? Du hast den Bus versäumt und bist auf einer Bananenschale ausgerutscht. Und abhängig von den Glaubenssätzen, mit denen du in den Tag gestartet bist, werden die Ereignisse als positiv oder negativ interpretiert. Hast du den Glaubenssatz „Jeder Tag ist ein guter Tag“, dann wird dein Unterbewusstsein Erklärungsmodelle dafür finden, warum all das was passiert ist, gut war. Startest du aber mit einem negativen Glaubenssatz in den Tag, so werden alle Ereignisse automatisch negativ interpretiert. Aus diesen Interpretationen entstehen in weiterer Folge negative Emotionen und entsprechende Handlungen.
Das bedeutet, deine Glaubenssätze, also das was du von dir und der Welt denkst, bestimmen dein Schicksal.
Kennst du das, wenn du zu dir selbst sagst „Ich kann das nicht!“, ganz einfach weil du etwas schon mehrmals erfolglos probiert hast und dir deshalb sicher bist, dass du es wirklich nicht kannst? Wenn dir das nächste Mal auffällt, dass du diesen Satz zu dir selbst sagst oder jemand anderer, dann denk doch mal an ein kleines Baby, das gerade laufen lernt. Wie oft steht ein Baby erneut auf, nachdem es hingefallen ist? So oft wie es nötig ist, um das Ziel zu erreichen! Ein Baby probiert so lange aufzustehen, bis es einen Weg gefunden hat, das Gleichgewicht zu halten und auf 2 Beinen zu laufen. Dabei hat das Baby einen unbewussten Glaubenssatz in der Art „Wenn die anderen das können, kann ich das auch.“ Und deshalb probiert es so lange, bis es einen Weg findet, um sein Ziel zu erreichen. Was würde es für das Baby bedeuten, wenn es – so wie viele Erwachsenene – nach einigen Malen des Scheiterns (oder vielleicht sogar schon nach dem ersten Mal) den Glaubenssatz „Ich kann das nicht“ entwickeln würde?
Tatsache ist, an jenem Tag, an dem du deine einschränkenden Glaubenssätze als wahr und unabänderlich akzeptiert hast, hast du die Tür zu mehr Lebensqualität, einem glücklicheren und zufriedeneren Leben, zu mehr Erfolg und Selbstvertrauen für ein besseres und erfüllteres Leben fest versperrt und verriegelt.
Glaubenssätze – positive wie negative – entstehen zum Einen durch Ereignisse und Handlungen, aus denen wir bestimmte Schlüsse ziehen (Schlüsse, die hilfreich oder weniger hilfreich für unser weiteres Leben sein können), und zum Anderen übernehmen wir ganz automatisch die Überzeugungen von Menschen, denen wir besonders vertrauen. Vor allem in unserer Kindheit werden wir stark durch unsere Eltern bzw. Bezugspersonen geprägt, und wir kopieren deren Glaubenssätze unbewusst und ohne sie zu hinterfragen. Weiters übernehmen wir auch Glaubenssätze von Experten wie z.B. von Ärzten, die mit ihren individuellen Überzeugungen massiv zur Beeinflussung unseres Krankheitsverlaufes bzw. unseres Gesundheitszustandes beitragen.
Obwohl die Glaubenssätze unserer Eltern und generell unserer Vertrauenspersonen auf deren individuellen Erfahrungen und Prägungen basieren, also subjektiv und somit eigentlich nicht allgemein gültig sind, hinterfragen wir diese nicht, sondern nehmen automatisch an, dass sie wahr sind. Und da unser Gehirn in weiterer Folge immer wieder automatisch Beweise dafür findet, dass diese wahr sein können und Gegenbeweise ausblendet, verfestigen sich jene Glaubenssätze automatisch in unserem Unterbewusstsein, und wir erzeugen damit unsere individuelle, oft sehr einschränkende Realität.
Am einfachsten erkennst du deine Glaubenssätze mit der Frage nach dem „Warum“. Hast du einen Wunsch im Leben, den du schon länger hegst, den du dir bis jetzt aber noch nicht erfüllen konntest? Das kann etwas Materielles sein, aber auch ein bestimmter Beruf, ein Hobby, oder eine Fähigkeit, zum Beispiel ein Instrument spielen zu können, etc. Wenn ja, warum hat du dir diesen Wunsch noch nicht erfüllt? Warum hast du dein Ziel noch nicht erreicht? Wenn du deine Antworten immer wieder mit WARUM hinterfragst und dir selbst ehrlich antwortest, stößt du ganz automatisch auf deine ganz persönlichen und individuellen Erklärungsmodelle für deine Wirklichkeit und damit auf deine Glaubenssätze, die dich daran hindern, deine Ziele zu erreichen.
Weiters erkennst du einschränkende Glaubenssätze in Situationen, in denen du nicht so reagiert hast wie du es gerne getan hättest. Erinnerst du dich vielleicht an so eine Situation in deiner unmittelbaren Vergangenheit? Wie hättest du gerne reagiert und WARUM hast du das nicht getan? Die Antwort wird dir einige deiner einschränkenden Glaubenssätze liefern.
Eine weitere Möglichkeit, um deine einschränkenden Glaubenssätze zu erkennen, ist indem du dich selbst genauer beobachtest. Welche sprachlichen Floskeln und Formulierungen, eventuell auch Sprichwörter verwendest du immer wieder (vielleicht weil du sie von deinen Eltern gelernt hast)? z.B. Ohne Fleiß kein Preis, Schuster bleib bei deinen Leisten, Geld stinkt, man kann nicht alles haben, etc. … Auch jene Sprüche sind Glaubenssätze, die dich vielleicht einschränken und verhindern können, dass du deine Ziele erreichst.
Ja klar 🙂 ! Wenn du das, was es auf dieser Seite über Glaubenssätze zu lernen gibt, verstanden hast und dir gleichzeitig vielleicht schon ein paar deiner einschränkenden Glaubenssätze aufgeschrieben hast, hast du schon einen wesentlichen Teil zur Veränderung beigetragen. Denn dann wirst du automatisch viel achtsamer im Umgang mit dir und deiner Sprache sein – egal ob im Gespräch mit anderen Menschen oder im inneren Dialog, also im stillen Gespräch mit dir selbst. Und du wirst beginnen, nachzudenken und zu hinterfragen, warum du gewisse Dinge für wahr hältst und bewusster nach Beweisen und Gegenbeweisen suchen.
Der nächste Schritt ist es jetzt, jene einschränkenden Glaubenssätze mit positiven Formulierungen zu überschreiben. Dafür sind die negativen Sätze so umzuformulieren, dass du sie dir immer wieder sagen kannst und sie dabei eine positive Emotion der Vorfreude in dir auslösen. Für das Umformulieren gibt es 4 Kriterien:
Ein Beispiel:
Einschränkender Glaubenssatz:
Ich habe zu wenig Geld.
Neuer positiver Glaubenssatz:
Es fällt mir immer leichter, von Woche zu Woche mehr Geld zu sparen.
Wenn du für dich anhand der beschriebenen Kriterien einen neuen umformulierten Glaubenssatz gefunden hast, der ein positives Gefühl in dir auslöst, solltest du ihn dir tagtäglich zumindest mal für mehrere Wochen immer wieder vorsagen (Affirmation). Wiederholung wirkt Wunder, und deshalb wird sich dieser neue Satz nach einiger Zeit letztendlich auch in deinem Unterbewusstsein verfestigen und beginnen, Früchte zu tragen, während der alte und einschränkende Glaubenssatz überschrieben wird. Und dabei wirst du bemerken, was es für dich bedeutet, eine neue Realität geschaffen zu haben und welche Türen sich dadurch in deinem Leben öffnen werden.
Wenn du nicht so lange warten willst, bis die ständige Wiederholung des neuen Glaubenssatzes Früchte trägt, gibt es im NLP ein Format, das es dir erlaubt innerhalb von ca. 60 Minuten, einen einschränkenden Glaubenssatz in einen nützlichen und hilfreichen Glaubenssatz umzuwandeln. Dieser Prozess wird „Belief Change“ genannt. Du kannst ihn sofort an dir selbst ausprobieren aber auch mit anderen Menschen, um ihnen ein neues und besseres Leben zu ermöglichen. Wie das funktioniert, lernst du im NLP Practitioner.
Alles was du dir wünschst! Hast du eine Idee davon bekommen, was es für dich persönlich bedeuten würde, wenn du alle deine einschränkenden Glaubenssätze veränderst und damit deine Realität der Welt komplett neu erschaffst? Ist dir bewusst geworden, dass du allein es bist, der deine Realität erschafft und die Bedeutung von Ereignissen bestimmt?
Wie wäre es, wenn du keine negativen Glaubenssätze mehr hättest und du davon überzeugt wärst, dass du alles erreichen kannst was du willst? Finde heraus, was die Macht der Gedanken für dich bewirken kann, um erfolgreicher zu sein und um deine Ziele zu verwirklichen, für mehr Glück und Zufriedenheit in deinem Leben. Wie du die beste Ausgabe von dir selbst wirst und dabei auch anderen Menschen helfen kannst, sich weiterzuentwickeln und Lösungen zu finden, lernst du in deiner NLP Ausbildung.